top of page
Neue Erkenntnisse zu Niederhechingen und seiner Martinskirche - Dr. Stefan Wintermantel, Mössingen
Neue Erkenntnisse zu Niederhechingen und seiner Martinskirche - Dr. Stefan Wintermantel, Mössingen

Di., 04. Juni

|

Hohenzollerisches Landesmuseum Hechingen

Neue Erkenntnisse zu Niederhechingen und seiner Martinskirche - Dr. Stefan Wintermantel, Mössingen

Zeit & Ort

04. Juni 2024, 20:00

Hohenzollerisches Landesmuseum Hechingen, Schloßpl. 5, 72379 Hechingen, Deutschland

Über die Veranstaltung

Die Erforschung historischer Verkehrswege war Anstoß für den Mössinger Zahnarzt Dr. Stefan Wintermantel, der sich seit vielen Jahren historischen und heimatkundlichen Fragestellungen widmet, sich mit der heute nicht mehr vorhandenen Niederhechinger Martinskirche zu beschäftigten. Denn diese lag einst an der mittelalterlichen Königsstraße von Tübingen nach Rottweil, die über die heutige Hechinger Friedrichstraße führte. Die Martinskirche gilt zu Recht als älteste Kirche Hechingens. Obwohl sie erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen wurde, war sich die Forschung über ihren genauen Standort zuletzt uneins. Die Abbildung zeigt sie in einer Karte aus dem Jahr 1717, die von Johann Ulrich Stierlin gezeichnet wurde, Zeugwart und Feldmesser auf dem Tübinger Schloss.

Der Referent, der neben dem Kartenmaterial auch zollerische Güterverzeichnisse aus dem 16. Jahrhundert und alte Urkunden ausgewertet hat, konnte nun den genauen Bauplatz der Martinskirche beim Hechinger Freibad sicher nachweisen. Besonders aufschlussreich waren zwei Urkunden aus dem Jahr 1603. Damals tauschten die letzten Bewohnerinnen Niederhechingens – Barbara Walch und ihre Schwägerin – ihren Niederhechinger Besitz mit dem Hechinger „Spittel“ gegen Güter in Owingen ein. Anhand der beiden Urkunden und dem bei der Hohenzollerischen Landesvermessung um 1861 angelegten Kataster konnte um den Kirchhof der Martinskirche ein großer Grundstücksblock rekonstruiert werden, der sich 1663 noch im Besitz der Familie Walch befand. Die Walchen hatten im späten 13. und im 14. Jahrhundert zu den bedeutendsten Bürgergeschlechtern der um 1250 gegründeten Stadt Hechingen gezählt und waren in der weiteren Umgebung reich begütert gewesen. Die Auffassung der älteren Forschung, die ihnen eine Herkunft aus Niederhechingen zuschrieb, wird  durch die Besitzrekonstruktion nun unterstützt.

Weitere Ergebnisse Wintermantels betreffen beispielsweise die Frage, was von der Legende zu halten ist, dass die Martinskirche ursprünglich auf dem Martinsberg gestanden hatte und von dort nach Niederhechingen verlegt wurde.

Diese Veranstaltung teilen

bottom of page