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Die Revolution von 1848/49 im Fürstentum Hohenzollern-Hechingen
Die Revolution von 1848/49 im Fürstentum Hohenzollern-Hechingen

Di., 14. März

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Hechingen

Die Revolution von 1848/49 im Fürstentum Hohenzollern-Hechingen

von Rolf Vogt M.A. Hechingen

Zeit & Ort

14. März 2023, 20:00

Hechingen, Schloßpl. 5, 72379 Hechingen, Deutschland

Über die Veranstaltung

Die Revolution von 1848 jährt sich in diesen Tagen zum 175. Mal. Sie zählt zu den demokratischen Traditionen, auf denen sich das heutige Deutschland beruft. Was passierte damals im Fürstentum Hohenzollern-Hechingen?

Dieser Frage geht am Dienstag, 14. März, um 20 Uhr im Hohenzollerischen Landesmuseum in Hechingen Rolf Vogt nach. Der Leiter der Hohenzollerischen Heimatbücherei nimmt die Ereignisse in der unmittelbaren Umgebung in den Blick. Veranstalter des Abends ist der Hohenzollerische Geschichtsverein.

Stürmischer Auftakt des Revolutionsjahres war der Massenauflauf aus den Dörfern des Fürstentums am 11. März 1848 in Hechingen. Die Gemeindevertreter und ihre Begleiter forderten von Fürst Friedrich Wilhelm Constantin die Aufhebung der Leibeigenschaftsabgaben und die Neuordnung des Steuerwesens. Im Gedränge im Rathaus musste der Fürst pauschal alle Forderungen genehmigen.

Während die politische Reform bald umgesetzt und eine Verfassung verabschiedet war, blieb die Steuerreform Stückwerk. In den Gemeinden verweigerten die Steuerzahler die Bezahlung der Abgaben. In Grosselfingen musste im September 1848 das Militär rückständige Steuern eintreiben.

Die Nationalversammlung in Frankfurt diskutierte im Herbst 1848 über die Frage, ob im künftigen Deutschland die kleinen Staaten aufgelöst werden sollten. Pfarrer Joseph Blumenstetter, der Hechinger Abgeordnete, war dafür, sein Nachfolger Georg Baur wollte sich nicht festlegen und enthielt sich der Stimme. Auch der Hechinger Landtag beschäftigte sich mit dieser Idee. Im Fürstentum begann eine rege Debatte. Die einen wollten unabhängig bleiben, die anderen dachten an Preußen. Mit Württemberg hatte kaum einer was im Sinn.

Die Hechinger Politiker hatten die Rechnung ohne den Fürsten gemacht. Friedrich Wilhelm Constantin, der sich seit dem Herbst in Schlesien aufhielt, verhandelte im Dezember 1848 mit dem preußischen König in Berlin über die Zukunft seines Landes. Nach Hechingen kehrte er Anfang Januar 1849 zurück.

Dort schossen auf Initiative von Pfarrer Blumenstetter die Märzvereine aus dem Boden, die sich zum Ziel setzten, für eine Verfassung mit Grundrechten zu kämpfen. Sie hielten zum Rumpfparlament der Nationalversammlung, das aus Frankfurt floh und kurzzeitig in Stuttgart Unterschlupf fand. Die Fürstliche Landesregierung betrachtete die Märzvereine als Staatsfeinde.

Die Situation spitzte sich zu, als im Mai 1849 das Hechinger Militär als Teil der Bundestruppe eingesetzt werden sollte. Unklar war das Ziel. Einen Einsatz zur Niederschlagung des badischen Aufstands lehnten die Märzvereine ab. Sie setzten durch, dass die Hechinger Kompanie vor ihrem Ausmarsch auf die neue Reichsverfassung vereidigt wurde. Trotzdem kämpften die Hechinger Soldaten in Baden.

Als die preußische Armee die Aufständischen besiegt hatte, machte sie sich an die Sicherung Hohenzollerns für ihren König. Sigmaringen und Hechingen wurden im August 1849 besetzt, die Revolution war vorbei. Ein halbes Jahr später waren der Abtretungsvertrag und der Erb- und Schenkungsvertrag der hohenzollerischen Fürsten unter Dach und Fach. Hechingen hatte einen neuen Herrn.

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