Die Huldigung der Bisinger „Nichthuldiger“

„Nichthuldiger“ – diese Bezeichnung heften sich die Bisinger bis heute als eine Art Ehrentitel ans Revers. Den geschichtlichen Hintergrund beleuchtet der Historiker Dr. Casimir Bumiller auf Einladung des Hohenzollerischen Geschichtsvereins am Dienstag, 25. April 2023, in einem Vortrag im Hohenzollerischen Landesmuseum. Der Vortrag beginnt um 20.00 Uhr, der Eintritt ist frei.

Der in der Zeitschrift „Hohenzollerische Heimat“ für Montag, 24. April 2023, angekündigte Termin für diesen Vortrag in Sigmaringen fällt aus.

Die Bürger der Gemeinde Bisingen stimmten dem Landesvergleich der hohenzollerischen Untertanen mit Fürst Hermann Friedrich Otto von 1798, mit dem ein hundert Jahre alter Konflikt beigelegt wurde, nicht zu. Sie verweigerten dem Fürsten die Huldigung. Die Geschichtsschreibung hat sich mit diesem Akt der Verweigerung schwer getan: „Nur die Bisinger schlossen sich, aus bis heute unerfindlichen Gründen aus…“, so der Historiker Fritz Kallenberg 1996. Der aktuelle Vortrag befasst sich noch einmal mit der Vorgeschichte des Landesvergleichs und mit der schwerwiegenden Entscheidung der Gemeinde Bisingen von 1798. Er bleibt allerdings nicht bei diesem angeblichen Schlusspunkt stehen, sondern stellt die Frage: „Und wie ging es weiter?“ Tatsächlich ergibt ein Blick ins Archiv, dass die Gemeinde Bisingen mit einer beträchtlichen Phasenverschiebung von 40 Jahren dem Landesvergleich doch noch beigetreten ist.

Der Referent Dr. Casimir Bumiller, geboren 1951 in Hechingen, studierte Geschichte, Germanistik und Politikwissenschaft und war viele Jahre freiberuflich als Ausstellungsmacher, Autor und Universitätsdozent tätig. Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen zur südwestdeutschen Landesgeschichte befinden sich auch wichtige Beiträge zur Geschichte Hohenzollerns, zuletzt solche über die Grafen von Gammertingen und über die Burg Wehrstein.